Der Köbes
Das Wort Köbes (die kölsche Form des Namen Jakob), gilt im Alltag einer kölschen Weetschaff mehr als das von St. Peter Gambrinus, Dionysos und all der anderen Säulenheiligen des Zechertums zusammen. Beim Köbes handelt es sich nicht um einen „Ober“ oder „Kellner“, wie man ihn aus anderen gastronomischen Betrieben kennt.
Der Köbes versteht sich nicht als „Dienstleister“; er ist eine Respektperson, ein autonom handelndes Subjekt, stets dem Bier verpflichtet und nie dem Gast.
Der Köbes hat als jemand zu gelten, der in erster Linie das Bier liebt und sich daher gern in seiner Nähe aufhält; allein sein inneres Bedürfnis, diese Liebe mit anderen zu teilen, bewirkt, dass er zu einem an den Tisch tritt und ein leer getrunkenes Glas durch ein volles ersetzt.
Er tut dies ganz selbstverständlich ohne Ihre Aufforderung oder Zustimmung, stören Sie ihn nicht dabei. Stehen Sie ihm nicht im Weg. Widersprechen Sie ihm nicht. Wenn Sie ein Wasser bestellen, wundern Sie sich nicht, wenn er Handtuch und Seife mitbringt. Er kann nicht anders.
Das beste was Sie machen können um sein Gunst zu erlangen: Hinsetzen, Kölsch bestellen, austrinken. So einfach ist das.